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Erfolgreiche Modefilm-Regisseurin Monica Menez gewinnt erneut einen Preis

Andrea Jenewein, 13.08.2013 18:40 Uhr

Der – wohlgemerkt stille – Star des Films ist der Ort, an dem er gedreht wurde: ein ehemalige Saal einer leer stehenden Stuttgarter Schule. „Nachdem ich den Hörsaal entdeckt hatte war klar, dass ich die Location gerne für einen neuen Film nutzen möchte. Die Idee wurde dem Saal sozusagen auf den Leib geschneidert“, sagt Menez.

Mode von unterschiedlichen Designern

Klar war auch, dass sie den Film beim Berlin Fashion Film Festival einschicken wollte – „da ich international schon bei fast allen Wettbewerben dabei war, aber in Berlin noch nicht“, sagt Menez. So kam es, dass der Dreh Ende April stattfand, „und da es keine funktionierende Heizung gab, haben die Models damals sehr gefroren“. Auch das Styling und Make-up war eine große Herausforderung für das Styling-Team. Vier Visagisten und eine Nageldesignerin wurden benötigt, da die 18 Models, die von der Stuttgarter Modelagentur Brodybooking gecastet worden waren, zeitgleich fertig seien mussten.

Die Models tragen Mode von unterschiedlichen Designern, darunter Chloe, Hugo Boss und Ralph Lauren. Der Film ist ein freies Projekt, es wurde – anders als Menez’ andere Filme – nicht von einem Modelabel in Auftrag gegeben.„Odditory“ ist bereits ihr dritter Modefilm. Auch die beiden Vorgänger wurden mit Preisen ausgezeichnet. Für „Precious“ erhielt Menez 2011 einen Award für „Most Creative Concept“ beim La Jolla Fashion Film Festival (USA), ein Jahr später gewann sie mit „Hors D’oeuvre“ den Asvoff Preis in Paris, den weltweit wichtigsten Preis im Bereich Modefilm.

Des Rätsels Lösung ist ein Pornofilm

Doch trotz all ihrer Erfahrungen und ihrer Erfolge hat Monica Menez, die eigentlich gelernte Fotografin ist, der Preis „Best Fashion Film 2013“ überrascht: „Ich hatte nicht damit gerechnet, denn nachdem ich mit den letzten beiden Filme die wichtigsten Preise im Bereich Fashion Film gewonnen hatte, erschien es mir sehr unwahrscheinlich, wieder einen zu bekommen. Das es dann gleich auch noch der Hauptpreis für den besten Fashion Film 2013 war, kann ich heute noch nicht fassen“.

Der Film setzt stark auf Spannung: Erst zum Ende wird klar, warum die absurd wirkenden Aktionen zum Lehrstoff des außergewöhnlichen Seminars gehören. Der Gongschlag lässt die Studenten mitten in ihren seltsam anmutenden Handlungen anhalten. Sie raffen ihre Sachen zusammen und verlassen das Auditorium. Die Kamera schwenkt auf ein Fernsehgerät, das neben dem Dozenten und somit vor den Studenten steht. Auf diesem läuft ein Pornofilm. Dann sieht man die Studenten beim Verlassen der Schule. Auf einem Schild an dem Gebäude steht zu lesen: „School of Sound Effects“, also Schule für Klangeffekte. . .

 

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